Kerstin Mayer - Schmuck

Zu meinen Arbeiten:

In meiner Arbeit versucht eine strenge Linie, ein strukturiertes Gefüge, sich mit etwas Weichem, Organischen, auch Verworrenem oder Chaotischen zu verbinden. Wie das klare Konstrukt nach etwas emotional Beweglichem sucht, so bildet der Aufbau der Teile meist eine Innen- und Außensituation, die behütend, wie auch einschränkend, gefangen hält. Beim Arbeiten bin ich Beobachterin, befinde mich aber auch durch sinnliches Abtasten an und in den Körpern.
Ich arbeite gerne mit feinen Linien und lasse mich beim Bauen meiner Teile durch die Architektur inspirieren. Vor Jahren haben sich meine Teile noch gerne vom leicht Handhabbaren und Tragbaren gelöst, so spiele ich jetzt gerne an den Grenzen des Machbaren mit der Leichtigkeit, doch die Stücke sollten jetzt benutzbar sein.
In der Ausrichtung meiner Arbeit bin ich nicht festgelegt, mal bin ich am Entwickeln von Ohrschmuck, mal entstehen Taschen aus Metall und Kunststoff oder es entstehen Objekte in Korrespondenz mit einem politischen Thema.

In Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und kulturellen Eindrücken um mich herum, formt sich eine kleine Kollektion von Serienschmuckteilen, die ich an internationale Galerien und Juweliere verkaufe. Auch in der Serie fließen immer wieder meine persönlichen Gestaltungsvorlieben und Emotionen ein. Teile wachsen in strengen Linien aus der Fläche in den Raum. Mittels Lasertechnologie und manueller Verformung entstehen exakte, kleine, räumliche Gebilde, die sich an den Körper schmiegen. Dann wieder flechte ich in Handarbeit Ringe, Ohrschmuck und Ketten aus feinen Drähten und edlen Steinen.

Die Kommunikation durch den Schmuck, die Accessoires oder die Objekte steht bei meiner Arbeit immer im Zentrum. Darin kann ich mich selbst und die Kultur, in der ich lebe ausdrücken. Ich möchte damit in Kontakt treten mit Anderen und mich austauschen. Es ist ein fortwährender Versuch, Nähe zu entwickeln und zu verstehen, wie Menschen Formen begreifen, welche Assoziationen sie bei Ihnen auslösen.
1992 entstand meine Diplomarbeit mit dem Thema Trauerschmuck und seither beschäftige ich mich immer wieder mit dem Thema Trauer und Tod. Die Gestaltung von Trauer ist schwerlich möglich, jedoch könne wir durch die Gestaltung von Objekten, Dingen der Trauer die Möglichkeit schaffen, Lebenssituationen verstärkt auszudrücken und zu vermitteln, Erinnerungsrituale zu entwickeln, Verlust zu bewältigen ...